Warum du Geld sparst, wenn du UX Designer:innen einstellst

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Sara Gorzelec

UX Consultant & Head of Social Media

Inhaltsverzeichnis

UX Profis werden oft unterschätzt und in Projekten nicht richtig oder zu spät eingesetzt. Dabei ist eine gute Nutzer:innenerfahrung das, was eine Software am Ende erfolgreich macht. Du hast doch sicherlich auch schon einmal einen Webshop frustriert verlassen, weil du dich nicht zurechtgefunden hast.  

Lasst uns darüber sprechen, warum UX wichtig ist, wie und wann man uns einsetzen sollte und weshalb es Unternehmen sogar bares Geld spart, wenn sie UXer:innen bezahlen. 


UX Fachkräfte werden unterschätzt 

Wir erleben in unseren Projekten immer wieder, dass Entscheidungen ohne UX getroffen werden. Da werden UI-Ideen schnell in PowerPoint skizziert und spontan zum “Ausprobieren” in die Entwicklung gegeben, ohne sie mit UX abzustimmen. Ein fataler Fehler wie sich fast jedes Mal herausstellt.  

Nicht nur, dass Personen, die anderes zu tun hätten, ihre Arbeit aufschieben. Oft ist das Ergebnis (vor allem für die User:innen) unbrauchbar. 

UX Designer:innen haben sich über viele Jahre durch Studium und Praxis ein großes Wissen angehäuft. Sie rufen permanent Erfahrungen, Regeln und Best-Practices ab. Damit verhindern sie grobe Fehlentscheidungen in der Konzeption. Gepaart mit Recherche und Nutzerforschung entsteht ein Produkt, das die Zielgruppe lieben und gerne anwenden wird. 

Sind Entscheidungen aber einmal durch die Entwicklung gegangen, verlassen sie die Software oft nicht mehr. Das zeigt unsere Erfahrung. Nutzer:innen werden dann mit diesen halb-garen Lösungen allein gelassen und sind schnell unzufrieden. Umso wichtiger ist, dass vorher empathisch ein gutes Konzept erstellt wurde. Denn:  

Kund:innenzufriedenheit ist der Erfolgsgarant 

Mit dem Release entscheidet immer die Zufriedenheit der Nutzer:innen darüber, ob ein Produkt Erfolg hat oder nicht. Denn nur wenn die User:innen die Software hilfreich finden und intuitiv bedienen können, werden aus ihnen Kund:innen, die das Produkt langfristig nutzen und gerne weiterempfehlen. 

Wenn die Software nicht den Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht, werden sie sich Alternativen suchen. Damit brechen Einnahmen weg. Sollte es keine Alternative geben, lassen sie die Leitungen beim Support glühen, wodurch wieder neue Kosten entstehen. Das schürt Frustration zwischen den Projektverantwortlichen und allen Beteiligten.  

Hier sind 6 mögliche Gründe, warum User:innen unzufrieden mit einem Produkt sind: 

  1. Zu viele oder zu wenige Funktionen. Nutzer:innen wollen mit einer Software arbeiten, die genau das bietet, was sie regelmäßig brauchen. Fehlen Funktionen, macht es die Software für sie unbrauchbar. Ist sie vollgestopft mit nice-to-have-Features, wirkt sie überladen und Nutzer:innen fühlen sich überfordert.  
  2. Struktur ist nicht logisch. Nutzer:innen wollen sich intuitiv durch die Oberfläche klicken. Sie erwarten zum Beispiel, dass sie vor dem Klick auf den Button “Kaufen” Ihre Bestellung sowie Bestelldaten überprüfen können. Alles andere schafft Unsicherheit und führt dazu, dass Nutzer:innen den Vorgang abbrechen. 
  3. Navigation ist unklar. Wenn Nutzer:innen nicht wissen, wie sie eine Information finden können, ob eine Fläche interaktiv ist oder wie sie zurück auf die Startseite kommen, sind sie schnell frustriert.  
  4. Kein oder verwirrendes Feedback. Nutzer:innen wollen ständig up-to-date sein. (Was passiert als nächstes? Hat der Upload geklappt? Wurde meine E-Mail verschickt?) Gleichzeitig wollen sie aber auch wissen, was sie im Falle einer Fehlermeldung tun können. Wenn sie sich unsicher sind, klingeln bald die Telefone beim Support. 
  5. Gelerntes und Gewohnheiten nicht beachten. Kleines Beispiel: Die Farbe Rot hat sich als Alarmsignal etabliert. Nutzer:innen erwarten also, dass negative Zahlen oder Fehlermeldungen rot dargestellt werden. Ein kräftiges Grün, sieht vielleicht schöner aus, macht aber für negative Ereignisse keinen Sinn. 
  6. Inkonsistente Gestaltung. Unsere Gehirne denken in Mustern. Deshalb wollen Nutzer:innen Dinge innerhalb einer Anwendung wiedererkennen. Stell dir vor, du nimmst an einer Umfrage teil und der “Weiter”-Button ist auf jeder Seite an einer anderen Stelle. Nervig, oder? 

Diese und noch viele weitere Grundregeln (auch Heuristiken genannt), haben UX-Designer:innen immer im Kopf und lassen sie permanent in ihre Ratschläge und Entscheidungen einfließen. Aber: 

UX ist das Geld nicht wert? 

Sicherlich ist UX eine Kostenstelle, die zunächst ein Stück Budget beansprucht. Doch langfristig zahlt sich diese Investition aus. Ja, richtig gehört: Es ist eine Investition. Es wird sich also später spürbar rechnen. 

UX Designer:innen treten mit den User:innen in Kontakt. Sie finden heraus, welche Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Erwartungen sie haben. Sie erfahren, was Nutzer:innen aktuell gewöhnt sind, was sie lieben, brauchen und sich wünschen. Aber sie kennen auch die Punkte, die nice-to-have oder sogar völlig irrelevant sind. 

So können UX Designer:innen Konzepte entwickeln bei denen die User:innen im Mittelpunkt stehen. Langersehnte Features finden somit ihren Weg ins Produkt. Dagegen werden überflüssige Ideen frühzeitig identifiziert und erst gar nicht entwickelt (Zeit und Kostenersparnis in der Entwicklung).  

Die Unternehmen denken oft nur an die spontanen Ausgaben und nicht an langfristigen Kosten. Wie viel Geld das Warten, Betreuen und Nachbereiten einer Software mit schlechter Usability kostet, übersteigt die Aufwände einer ganzheitlichen, umfangreichen Entwicklung bei Weitem.

Eine an die Realität angelehnte Beispiel-Rechnung, wie UX hundertausende Euro spart: 

Stell dir vor, dir gehört ein Unternehmen mit 1000 Mitarbeiter:innen, die täglich ihre Arbeitszeit in ein firmeneignes Tool buchen. Eigentlich eine Sache von drei Minuten. Leider wurde bei der Entwicklung UX außenvor gelassen, weshalb die Navigation eine Katastrophe ist. Jede:r Angestellte braucht deshalb 2 Minuten länger.  

“Ja, was solls, sind doch nur 2 Minuten!”, denkst du dir? Wart‘s ab:  
Bei 1000 Mitarbeiter:innen produziert diese kleine Software mit schlechter Usability täglich über 33(!) überflüssige Arbeitsstunden. Aufs Jahr gerechnet (bei 220 Arbeitstagen) sind das 7.260 Arbeitsstunden oder circa 270.798€ (Eine Arbeitsstunde kostete Unternehmen laut destatis, statistisches Bundesamt, 2021 durchschnittlich 37,30€), die du bezahlst, weil es dir “zu teuer” war eine:n UX Designer:in einige Tage lang damit zu beauftragen. 

Wir unterstützen dich!

Leitest du ein Unternehmen und bist dir unsicher, ob ein:e UX Designer:in gebraucht wird? Kein Problem, wenn es brennt sind wir jederzeit für dich da! Noch bevor du eine:n UX Designer:in engagierst setzten wir uns mit dir zusammen. Wir analysieren gemeinsam mit dir deine individuelle Projektsituation und besprechen, wo oder wie es Sinn macht, UX Designer:innen und Konzepter:innen einzustetzen. info@uxla.de

UX als Klebstoff und Katalysator fürs Projekt 

Die visuellen Konzepte und Klickdummys, die UX Designer:innen, Texter:innen und Researcher:innen erarbeiten, dienen der Kommunikation in viele Richtungen und beugen Missverständnisse vor. Das fördert die Effizienz und spart Zeit sowie Kosten ein:  

  • Innerhalb des Teams ist es einfacher Ideen zu diskutieren, Konzepte weiterzuentwickeln und über Bedenken zu sprechen, wenn es eine Visualisierung gibt, die alle auf denselben Nenner bringt.
  • Stakeholder können sich frühzeitig ein Bild machen, wohin die Reise gehen wird. 
  • Nutzer:innen können Feedback geben, bevor etwas entwickelt wurde, weil sie Screens oder eine Simulation (Klickdummy) ansehen oder – besser noch – einfach ausprobieren können. 
  • Die Entwicklung weiß ganz genau, wie etwas auszusehen und sich zu verhalten hat. Parameter wie zum Beispiel Farbcodes, Abstände oder Schriftgrößen, können zudem direkt aus den visuellen Konzepten entnommen werden. Im Beitrag „Konzept Handoff: So arbeitest du erfolgreich mit Entwickler:innen im Team“ haben wir bereits ausführlich darüber geschriben.

Kurz und knackig:

  • UX einzubeziehen, ist eine Investition, die sich langfristig auszahlen wird. 
  • UX sorgt dafür, dass User:innen zufrieden sind, ihre Arbeit effizient ausführen können oder zu Stammkund:innen werden.
  • UX ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Projekts und Produkts.
  • UX identifiziert überflüssige Ideen und spart damit unnötige Entwicklungskosten ein.
  • UX und ihre Arbeit sorgt für eine bessere Kommunikation im Team 

Doch damit UX die Wirkung hat, die ich beschrieben habe, gibt es eine Foraussetzung: Ladet UX- Konzept, Writing und Research immer zu relevanten Terminen ein. Wir müssen bei Kickoffs, Reviews und Update-Meetings dabei sein, um alle Infos für unsere Arbeit zu haben.

Welche Meinung hast du zur Resource UX?
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