Wir bei UXLA haben keine Büros. Alle Mitarbeiter:innen haben Bock in Eigenverantwortung von zu Hause aus oder an einem anderen Ort ihrer Wahl zu arbeiten. Das hat sich gut eingespielt. Doch wie sieht es aus, wenn sich eine Kolleg:in auf einem anderen Kontinent mit Zeitverschiebung befindet?
Ich möchte dir einen Einblick in mein ganz persönliches Remote-Abenteuer geben: Ich habe vor einiger Zeit meinen Laptop eingepackt und bin an die Ostküste der USA geflogen, um dort für fünf Wochen zu leben und zu arbeiten. In diesem Bericht erfährst du, was sich ändert, wenn man nicht nur den Ort, sondern auch die Zeitzone wechselt.
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Sara hat darüber geschrieben, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt nicht im Büro zu arbeiten. Hier gehts zum Beitrag.
Vorbereitungen
Ich wusste, dass ich in den USA Zugang zu einem Schreibtisch mit einem Monitor haben werde, und dass Adapter für die Steckdosen vorhanden sind. Ich musste also nur “die Essentials” mitbringen.
Doch wenn man nicht mal eben vergessenes nachgeschickt bekommen kann, prüft man lieber zweimal, ob alles eingepackt ist. Oder – wie in meinem Fall – eher zehnmal… 😅
Nachdem Laptop, Ladekabel, Maus, Kopfhörer und HDMI-Adapter sicher verstaut waren, konnte ich mich entspannt auf den Flug freuen. Da ich freitags geflogen bin, hatte ich einige Tage Zeit, um mich von der Zeitumstellung zu erholen, bevor mein erster Arbeitstag aus der neuen Zeitzone heraus begann.
Anpassungsfähiges Team
Um zu vermeiden, dass ich mitten in der Nacht an den täglichen Besprechungen teilnehmen musste, haben wir im Team kurzerhand beschlossen, unsere Termine von 9.00 Uhr auf 13.00 Uhr in Frankfurt bzw. 7.00 Uhr in New York zu verschieben. Für diese Änderung war ich sehr dankbar. Dennoch war in den Besprechungen zu spüren, dass ich zeitlich etwas hinterherhinkte: Während meine Kolleg:innen dienstags bereits von Montag und Dienstag berichten konnten, war ich gerade erst aufgestanden und hatte den kompletten Dienstag noch vor mir.
Neuer Arbeitsrhythmus
Ich bin jemand, der gerne früh mit der Arbeit beginnt, seine Aufgaben vor den Meetings erledigt und dann mit Kolleg:innen Abstimmungen vornimmt. Die Zeitverschiebung hat diesen Rhythmus umgedreht. Nun hatte ich zunächst alle Meetings und erst am Nachmittag Zeit, mich meinen Aufgaben zu widmen. Diese Umstellung war für mich bis zum Ende hin eine gewisse Herausforderung.
Außerdem war es auch ein bisschen einsam wenn zu meiner Mittagszeit (Abends in Deutschland) alle Statusmeldungen in Teams auf „Abwesend“ oder „Offline“ umgeschaltet haben. Da sieht man mal wieder, dass man auch im Homeoffice eigentlich nicht alleine ist. 😉
Absprachen mit Zeitverschiebung
Die Möglichkeit zur ständigen Absprache und zur Klärung von Fragen erleichtert die Zusammenarbeit erheblich und steigert die Effizienz. Sechs Stunden Zeitunterschied erschweren dies allerdings, da nur noch wenige Stunden unserer Arbeitszeit parallel verlaufen, anstatt wie gewöhnlich der Großteil des Tages. Daher ist es wichtig, diese gemeinsame Zeit gut zu nutzen.
In dieser Hinsicht habe ich vor allem eines gelernt: Offene Kommunikation und Eigeninitiative sind unerlässlich, wenn man außerhalb der „normalen“ Arbeitszeiten tätig ist. Wenn die Kolleg:innen wissen, wann man erreichbar ist, sind auch bei Zeitverschiebung effektive Absprachen möglich. Andernfalls können Missverständnisse auftreten und man verliert den Anschluss ans Team.
Man muss geduldig sein und effizienter arbeiten, wenn Kolleg:innen über den Globus verteilt sind. Wichtig ist: Fragen und Anliegen direkt schriftlich kommunizieren, damit am nächsten Tag eine Antwort da ist.
Ständige Zeitumrechnung
Wie du möglicherweise beim Lesen des Textes bemerkt hast, musste ich ständig in zwei verschiedenen Zeitzonen denken. Schließlich habe ich mir einen Zeitplan mit beiden Zeiten erstellt. Mein Tipp für alle, die sich in einer ähnlichen Situation befinden: Stelle auf deinem Laptop die Zeit ein, die dein Team hat. Dadurch weißt du sofort, wie spät es für deine Kolleg:innen ist, wenn ihr euch treffen wollt.
Konzentration in einer fremden Umgebung
Du fragst dich vielleicht, ob ich mich überhaupt auf die Arbeit konzentrieren konnte. In einer komplett neuen Umgebung, die auch außerhalb des Arbeitsplatzes viele Reize bietet. Das hat erstaunlich gut funktioniert. Einerseits mussten alle um mich herum normal arbeiten, weshalb ich nicht das Gefühl hatte, etwas Wesentliches zu verpassen. Andererseits hatte ich durch die 4-Tage-Woche viele lange Wochenenden, die mir Zeit für ausgedehnte Ausflüge und sogar kleine Roadtrips gaben.
Kurz und knackig:
- Die Zusammenarbeit über Zeitzonen hinweg, erfordert mehr Planung
- Das Team muss sich auf dich und neue Gegebenheiten einstellen
- Kontakt und Kommunikation zu Kolleg:innen wird noch wichtiger
- Regeltermine und klar kommunizierte Timeslots in denen alle arbeiten, sorgen für Produktivität und ein effizientes Miteinander
Die Zusammenarbeit mit einem Ozean zwischen dir und deinem Team, ist definitiv machbar. Kannst du es dir vorstellen aus einer anderen Zeitzone heraus mit deinen Kolleg:innen zu kommunizieren?
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