Als UX Designer:in erschaffst du digitale Erlebnisse. Du gestaltest Benutzeroberflächen, die intuitiv und ansprechend sind. Aber machst du dir ausreichend Gedanken darüber, ob du wirklich verstehst, was deine Kund:innen brauchen? In diesem Artikel möchte ich mit dir darüber sprechen, warum es so wichtig ist, die Bedürfnisse deiner Kund:innen zu hinterfragen und zu interpretieren, um ein bestmögliches Konzept abzuliefern.
Kund:innen kennen ihre Zielgruppe nicht
Deine Kund:innen sind Expert:innen in ihren Bereichen, aber das bedeutet nicht, dass sie die Bedürfnisse und Verhaltensweisen ihrer User:innen nachvollziehen können. Oftmals fehlt ihnen der Einblick ins Denken und Handeln der Nutzer:innen. Sie können dir nicht sagen, was deine Aufgaben und nächsten Schritte sind. Trotzdem versuchen Sie es. Hier kommst du ins Spiel! Du besitzt das Wissen und die Erfahrung im Bereich UX Design, um die Lücken zu schließen.
Dein Ziel ist es, die Brücke zwischen Kund:innen und Nutzer:innen zu sein.
Hinterfragen von Kund:innenwünschen
Betrachte Kund:innenwünsche kritisch. Deine Auftraggeber:innen kommen oft mit Lösungsvorschlägen auf dich zu, weil sie es gut meinen. Sie glauben damit den Prozess zu beschleunigen. Oft ist aber das Gegenteil der Fall. Denn nun liegt es an dir herauszufinden, woher dieser plötzliche Arbeitsauftrag kam. Was war die Basis? Der Funke, der zu dieser Idee führte?
Wenn du herausfinden kannst, was die Pain- und Touchpoints sind, fällt es dir leichter gute UX-Entscheidungen zu treffen. Manchmal äußern Kund:innen einen konkreten Wunsch, der auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, aber möglicherweise nicht den Bedürfnissen ihrer User:innen entspricht. Hier liegt es in deiner Verantwortung, zu recherchieren und zu interpretieren, was das Produkt deiner Kund:innen braucht, um am Markt erfolgreich zu sein. Nutze Methoden wie Benutzer:inneninterviews, Umfragen oder Usability-Tests, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.
Der Nutzen von UX Research
UX Research ist das Werkzeug, das dir dabei hilft, die Bedürfnisse der User:innen in Erfahrung zu bringen und zu verstehen. Warum oder wofür nutzen sie das Produkt? Wie nutzen sie es? Was funktioniert bereits gut und wo gibt es Luft nach oben? Durch UX Research erhältst du Einblicke, die deinen Kund:innen fehlen. Du wirst Expert:in für die Bedürfnisse der Nutzer:innen und kannst deine Designentscheidungen auf fundierten Erkenntnissen aufbauen.
Empfehlung
Hier findest du einen guten Artikel von OMR, wo dir verschiedene UX-Methoden vorgestellt werden: Jetzt lesen.
Interpretation und Kommunikation
Nachdem du alle wichtigen Informationen gesammelt hast, geht es darum deine Interpretation an die Kund:innen zu kommunizieren. Nutze klare und verständliche Sprache, um deine Designentscheidungen zu erklären. Zeige deinen Kund:innen auf, wie du das Feedback ihrer Nutzer:innen berücksichtigt hast und wie das Design ihre Erfahrungen verbessern wird. Es ist wichtig, dass deine Kund:innen verstehen, dass du nicht einfach nur ihre Wünsche erfüllst.
Psychologische Faktoren bei der Kundenkommunikation
Deine Aufgabe ist es nicht nur, die Bedürfnisse der Nutzer:innen zu verstehen, sondern auch die der Kund:innen selbst. Menschen handeln oft auf Grund von unbewussten Motiven, Emotionen und Wahrnehmungen. Indem du dich mit den Grundlagen der Psychologie auseinandersetzt, kannst du eine bessere Beziehung zu deinen Kund:innen aufbauen und sie besser verstehen.
Empathie und Perspektivwechsel
Versetze dich in die Lage deiner Auftrageber:innen und versuche, die Welt durch ihre Augen zu sehen. Dieser Perspektivwechsel ermöglicht es dir, ihre Bedürfnisse und Motivationen besser nachzuvollziehen. Zeige Verständnis für ihre Anliegen und Ängste, und kommuniziere auf eine einfühlsame Weise.
Überzeugende Argumentation
In deinem Designprozess kannst du psychologische Prinzipien wie sozialen Beweis, Autorität und Knappheit geschickt einsetzen, um deine Designentscheidungen überzeugend zu präsentieren und die Akzeptanz bei deinen Kund:innen zu erhöhen.
Sozialer Beweis bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, sich an den Handlungen und Meinungen anderer zu orientieren, insbesondere wenn sie unsicher sind. Indem du erfolgreiche Unternehmen vorstellst, die ähnliche Lösungen implementiert haben, oder positive Erfahrungsberichte von Nutzer:innen teilst, schaffst du Vertrauen. Du Zeigst, dass andere mit einem ähnlichen Ansatz bereits Erfolge feiern.
Autorität bezieht sich auf den Einfluss, den anerkannte Expert:innen in einem bestimmten Bereich auf andere haben. Du kannst die Meinungen und Empfehlungen bekannter Expert:innen nutzen, um die Glaubwürdigkeit deiner Designentscheidungen zu stärken.
Knappheit bezieht sich darauf, dass Menschen dazu neigen, Dinge höher zu schätzen, wenn sie begrenzt verfügbar sind. Indem du die Vorteile deines Designs hervorhebst und gleichzeitig betonst, welche Verluste die Kund:innen bei Nicht-Umsetzung befürchten müssen, erzeugst du ein Gefühl der Dringlichkeit.
Vertrauensaufbau
Halte deine Versprechen, sei transparent und update deine Kund:innen regelmäßig über den Fortschritt. Biete klare Erklärungen für deine Designentscheidungen anhand von Nutzer:innendaten und -erfahrungen. Indem du Vertrauen aufbaust, schaffst du eine offene Atmosphäre, in der die Kund:innen bereit sind, deine Interpretation und Expertise anzuerkennen.
Kurz und knackig
- Deine Aufgabe: Brücke zwischen Kund:innen & Nutzer:innen sein.
- Kritisch Kund:innenwünsche hinterfragen und UX-Research nutzen.
- Klare Kommunikation: Erkläre anhand deiner Expertise, warum du dich für genau diesen Lösungsansatz entschieden hast.
- Psychologie nutzen: baue Vertrauen auf, sprich Ängste an. Nutze Empathie & Perspektivwechsel für besseres Verständnis deiner Kund:innen.
- Überzeugende Argumentation: Nutze den Sozialen Beweis oder Expert:innenmeinungen. Baue Vertrauen durch Transparenz & Erklärungen auf.
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